Samstag, 13. November 2010

Abschiedsbrief an Michael von Hanna

Lieber Michael,
Jungchen, wenn du diesen Brief in deinen Händen hältst, werde ich wahrscheinlich nicht mehr unter den Lebenden weilen.
Schon oft habe ich mir vorgestellt, was du nun denken könntest oder was du allgemein fühlst. Doch wenn ich ehrlich bin, ich weiß es nicht. Du bist so erwachsen geworden und ich so alt... und alt ist ein Stichwort. Ich habe schon alles erlebt, was ein Mensch erleben muss und du hast dein ganzes Leben noch vor dir und brauchst keine Last aus Jugendzeiten.
Außerdem kann ich einfach nicht vergessen, wie ich in jener Nacht gehandelt habe.Warum sollte ich nun mein Leben weiter genießen als sein nichts geschehen und wie könnte ohne Reue nach vorne blicken, wenn ich all den Menschen, die ich Jahre ihres Lebens gestohlen habe, immer vor Augen habe? Du weißt, das kann ich nicht. Ich hoffe du kannst meinen Sichtweise nachvollziehen.
 Unter anderem kann eine alte Frau, die schon Jahre fernab von Zivilisation verbracht hat, sich  nicht mehr so leicht in die Gesellschaft integrieren, findest du nicht auch? Genieße dein Leben, versuch mir mit den Jahren zu verzeihen,  aber erfülle zuvor eine Bitte: Befolge bitte meinen Willen im Testament.
Ich danke dir für all die schönen Stunden mit dir, deinen Kassetten, die mit viel Leid erspart haben und letztendlich auch deinen Besuch, obwohl ich eigentlich nicht wollte, dass du mich so in Erinnerung behältst. Alles Liebe und Glück in deinem Leben wünscht dir
 Hanna.

1 Kommentar:

  1. Liebe Luna,
    ich finde deinen Beitrag sehr gelungen. Man kann Hannas Sichtweise nachvollziehen und du konntest sie sehr gut darstellen. Desweiteren ist dein Sprachstil sehr treffend und ergreifend. Allerdings stören mich die fehlenden bzw. zu vielen Leerzeichen. Ansonsten gibt es nichts mehr auszusetzen :D Sehr schön!
    Sema

    AntwortenLöschen